Linux Laptop – das Upgrade meines treuen MacBooks

Linux Laptop – das Upgrade meines treuen MacBooks

Wir schreiben das Jahr 2019, genauer gesagt März 2019. Zwei junge dynamische Typen gründen die Pixlmania GbR. Bepackt mit zwei Macbooks für den Start in die Selbstständigkeit, machen wir uns auf, Projekte für unsere Kunden umzusetzen.

Mein erstes Macbook war ein 2013er Macbook Air, welches bis heute seinen Dienst tut. Gespickt mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher, einem leicht demolierten Gehäuse und Pixelfehlern im Display, hat mich das gute Stück insgesamt 5 Jahre begleitet.

Kundenprojekte werden immer größer

Fast Forward in den Januar 2021. Die Kundenprojekte werden größer, mehr Programme müssen gleichzeitig geöffnet sein. Ich merke, wie das Macbook unter der Last ächzt und nach „Ruhestand“ verlangt.

Ein paar Monate zuvor hatte Apple die neuen Apple eigenen M1 Chips vorgestellt und bot das Einsteiger Macbook Air für einen absoluten Schleuderpreis an. Ich nutze also die Chance, und ordere eine neues Macbook Air mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher, 256 Gigabyte Festplatte und dem neuen M1 Chip.

Wenn ich den Sprung vom alten Macbook zum neuen Macbook heute, nach mehr als 2 Jahren nochmal beschreiben müsste, würde ich die Worte „ein neues Zeitalter ist angebrochen“ nutzen. Damals fehlten mir schlicht die Worte überhaupt nur annähernd auszudrücken, wie schnell, responsiv das neue Macbook sich anfühlte.

Selbst mit vergleichbar geringen Specs war das Laptop eine absolute Rakete. Ich bin bis heute der Meinung, das Apple mit den neuen, eigens entwickelten Chips, die Weichen für eine neue Generation Laptops gestellt hat.

Artwork eines MacBook Air 2021

Gehen wir ein bisschen weiter in der Zeithistorie in den Oktober 2022. Nach nunmehr fast 2 Jahren dauerhafter, intensiver Nutzung, zeigt das Macbook Leistungsgrenzen auf, die deutlich in meinem Arbeitsalltag hindern. Haben wir beispielsweise unser Daily Meeting per Discord, ist Docker for Mac nach offen, Chrome geöffnet und gleichzeitig noch IntelliJ, bricht nahezu alles zusammen.

Ich fing immer wieder an, meine gewohnten Arbeitsabläufe zu ändern, um den Performance Problemen Herr zu werden. Eine Lösung dafür musste her. Also setzte ich die Detektiv Mütze auf und suchte in allen möglichen Shops für Apple Geräte nach günstigen Angeboten.

Meine Vorstellungen dabei waren folgende:

Leider ergab meine Suche keine Treffer, welche auch nur annähernd zufriedenstellend gewesen wären. Es gab bspw. im Apple eigenen Shop Macbook Pro´s, die allerdings immer zu wenig Festplattenspeicher boten und mehr als 300,00 € zu teuer waren. Einer meiner ehemaligen Kollegen vermittelte mir, außerhalb des Apple Universums nach einem neuen Laptop zu schauen und empfahl mir, ein Lenovo Thinkpad der neuesten Generation.

Viele Jahre verbrachte ich nun schon mit Apple Laptops. Die Arbeitsweise, das Aussehen, die Handhabe von MacOS gefiel mir. Sicherheitsprobleme waren nie eine Frage, kurzum, ich war mehr als zufrieden mit MacOS. Aber der Gedanke, das Apple Universum zu verlassen, verließ mich nicht. Denn die Performance Probleme mit meinen Macbook M1 von 2021 wurden immer dramatischer.

Artwork eines Infinity Book Pro 14

Die Suche nach meiner neuen "Dream Machine"

Ich begann aktiv zu beobachten, wofür ich das Laptop effektiv nutze und fand heraus, dass ich im täglichen Arbeitsalltag bis auf Apple Mail nur Programme nutze, die auch auf den anderen Betriebssystemen, wie Linux und Windows funktionieren würden.

Ein paar Jahre zuvor, in der Zeit als angestellter Entwickler, benutze ich bereits ein Linux Laptop. Szenarien wie dauerhaft laufende Lüfter bei zugeklapptem Display, Audiotreiber Problemen, mangelhafte Display Treiber usw. stiegen mir als die damals vorherrschenden Horrorszenarien in den Kopf. Oben genannter ehemaliger Kollegen entschärfte diese Bedenken mit den Worten: „Digga, auch Linux hat sich weiterentwickelt!“

Somit machte ich mich auf, nach meiner „Dream Machine“ zu suche. Erschlagen von den Suchergebnissen für „Linux Laptop“ bei Google, den Angeboten von HP, Dell, Lenovo und anderen, fing ich an, Erfahrungsberichte zu verschiedenen Laptop Modellen von anderen Entwicklern, die ähnliches wie ich mit Apple Laptops erfuhren zu lesen. Ein Laptop, was immer wieder genannt wurde, war das „Lemur Pro“ von System 76. Zwar gefiel mir die möglichen Ausstattungsvariante, aber ganz die „Dream Machine“ meiner Vorstellung war das noch nicht.

Nach einer weiteren abendlichen Suche, tauchte plötzlich die Deutsche Firma „Tuxedo Computers“ auf meinem Radar auf. Etwas unscheinbar und mit dem Slogan „Linux-Hardware im Maßanzug“ klickte ich die Angebote durch. Da war es! Das Laptop meiner Träume. Ich hatte es gefunden. Aber nicht so schnell! Wie kann ich nun sicherstellen, dass das von mir ausgewählte „TUXEDO InfinityBook Pro 14“ genau das ist, was ich mir erhoffe? Reviews und Nutzungsberichte von YouTubern überzeugten mich schlussendlich. Ein „TUXEDO“ wird es.

Als Optionen beim Kauf wählte ich folgende Upgrades:

Damit hatte ich das Budget um ein paar Euro überschritten, löste die Bestellung aber dennoch kurzerhand aus. In der Bestellbestätigung bekam ich Anweisungen für das zusenden von Daten für das individuelle Gehäuselogo und das individuell gestaltete Tastaturlayout. Diese 2 Optionen habe ich bewusst gewählt, um das Laptop von einem Standard 0815 Laptop in einen „Blickfang“ zu verwandeln.

Linux Laptop Infinity Book Pro 14 Keyboard links
Linux Laptop Infinity Book Pro 14 Keyboard rechts

Fred, der künstlicherisch begabte von uns beiden, gestaltete in mühevoller Kleinarbeit ein Tastaturlayout, welches, um es mit einfachen Worten zu sagen, geil ist. Ich lasse einfach mal ein Bild für sich sprechen. Auch unser Firmenlogo sollte auf den Displaydeckel. Wenn ich schonmal die Möglichkeit habe, solche Individualisierungen zu nutzen, dann richtig!

Gute 4 Wochen hat es gedauert, nachdem ich am 10. Januar 2023 die Bestellung auslöste, bis das lang ersehnte Paket bei mir eintraf. Zwar waren manche E-Mails mit Tuxedo Computers etwas, na sagen wir mal, holprig, aber war ich immer wieder mehr als erstaunt, wie schnell und hilfreich der Kundensupport seitens Tuxedo war. Ich wusste zu jeder Zeit, wie es um meine Bestellung steht. Selbst über das Zusammentragen der einzelnen Komponenten im Lager wurde ich informiert. So geht Kundensupport!

Nun steht sie hier, meine „Dream Machine“ in einem Pixlmania Gewand. Leistungstechnisch meinem Macbook haushoch überlegen, Arbeitsspeicher bis zum Sankt Nimmerleinstag, Anschlüsse in Hülle und Fülle. Es funktioniert einfach! Genau das, was ich wollte. Leistung in einem kleinen Formfaktor, die ihren Dienst tut wie ich es erwarte zu einem vertretbaren Preis.

Linux Laptop Infinity Book Pro 14 aufgeklappt von außen mit Pixlmania Logo

Ja, ich vermisse MacOS ein wenig, aber fiel mir der Umstieg auf Ubuntu 22.10 kein bisschen schwer. Out of the Box funktioniert alles. Zwar hatte ich in den ersten Stunden mit der Umstellung von der CMD-Taste unter dem Daumen auf die Strg-Taste unter dem kleinen Finger zu tun, es dauerte aber nicht lange, bis das Muskelgedächtnis die angestammten Tastenkombinationen angepasst haben.

Grundsätzlich fiel mir erst jetzt, nachdem ich Linux wieder für eine Weile verwende auf, das ich MacOS wie ein Linux verwendet habe. Das mag zum einen der Natur der Entwickler-Tätigkeit geschuldet sein, zum anderen aber der heute vorherrschenden Natur der Verfügbarkeit aller möglichen Programme auf allen Plattformen.

Fazit

Gefühlt hat sich in den letzten Jahren viel in der Linux Welt der Desktops getan. Umso dankbarer bin ich heute dafür, diese Maschine mit einer Ausstattung mein eigen nennen zu dürfen, die auf meine Bedürfnisse angepasst ist, und zukünftig potenziell erweitert werden kann.

Ubuntu und Linux an sich sind an manchen Stellen etwas hakelig, die Akkulaufzeit ist nicht auf dem Level des MacBook, das Laptop hat einen Lüfter im Gegensatz zum MacBook, aber bin ich bereit, über diese „Makel“ hinweg zu schauen, wenn ich schneller und damit stressfreier ans Ziel komme. Nicht zuletzt zählt gerade in unserer Branche „Zeit ist Geld“.

Wer sich im Apple Universum wohl fühlt, das nötige Kleingeld für die „großen“ Maschinen hat und bereit ist dieses auch auszugeben, dem empfehle ich im Apple Universum zu bleiben.

Wer allerdings auf der Suche nach Maschinen ist, die wahrlich vor Performance strotzen und man sich beim Preis nicht direkt ausgeraubt fühlt, dem empfehle ich ganz klar den Blick auf ein Linux Laptop zu werfen. Wer den Schritt wagt, wird nicht enttäuscht!

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