RGB- und CMYK-Farbraum – die wesentlichen Unterschiede

RGB- und CMYK-Farbraum – die wesentlichen Unterschiede

Was definiert einen Farbraum?

Der RGB- oder CMYK Farbraum wird auch als Gamut bezeichnet. Das Wort stammt aus der Musik und bedeutet wörtlich übersetzt Tonumfang. Es verschmelzen der tiefste Ton, Gamma mit dem höchsten Ton dem Gamma Ut. Der Farbraum liefert uns die Daten für die Gesamtzahl all jener Farben, die auf einem Monitor oder einem Druckmaterial darstellbar sind.

Da sich Farben sehr gut mit drei Zahlenwerten beschreiben lassen, besitzt jede sichtbare Farbe eine Koordinatenposition in einem Koordinatensystem. Dieses Koordinatensystem wird räumlich, dreidimensional dargestellt. Die darstellbaren Farben in ihrer Summe formen also einen virtuellen Körper, den Farbraum. Innerhalb dieses Farbraums liegen die Farben, die sich abbilden lassen, während jenseits der Grenzpunkte, außerhalb des Farbkörpers, die Farben angesiedelt sind, die nicht abbildbar sind. Somit bezeichnet Gamut also den definierten Farbumfang.

RGB und CMYK sind beides Farbräume, die verwendet werden, um Farben in digitalen und auf analogen Medien darzustellen. Der Unterschied zwischen den beiden Farbräumen liegt in der Art und Weise, wie sie die Farben erzeugen.
Die Definition eines Farbraumes

Der RGB-Farbraum

Der RGB-Farbraum wird für digitales Design und Bilder eingesetzt. RGB steht dabei für die drei Grundfarben: Rot, Grün, und Blau aus denen sich der komplette Farbraum zusammensetzt. Addiert man alle Farbwerte in diesem Farbraum zusammen, erhält man weißes Licht. Daher wird der RGB-Farbraum auch additiver Farbraum oder Lichtfarben genannt. Wichtig zu beachten ist, dass die Farben, die in einem RGB-Farbraum auf einem Monitor angezeigt werden, nicht immer genau so aussehen werden wie auf dem Papier abgedruckt.

RGB hat mit über 16,8 Millionen Farbnuancen einen deutlich größeren Farbraum als CMYK. Deshalb können einige Farben in RGB dargestellt, allerdings nicht in CMYK abgedruckt werden. Der RGB-Farbraum findet also hauptsächlich in den digitalen Medien wie, Computermonitoren, Tablets, Smartphones und Fernsehern eine Verwendung.

Der CMYK-Farbraum

CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Key. Key bedeutet Schlüssel, bzw. Schlüsselfarbe und ist reines Schwarz. Addiert man die Farbwerte Cyan, Magenta, Yellow zusammen, ergibt sich ein fast schwarzes Dunkelbraun. Um kontrastreichere Ergebnisse zu erhalten, wird reines Schwarz (Key) als Kontrast-, oder Schlüsselfarbe mit hinzugemischt. Subtrahiert man allerdings alle Farben des CMYK-Farbraumes, entsteht ein vollständiges, reines Weiß. Daher nennt man diesen Farbraum auch subtraktiver Farbraum oder Körperfarben. Der Farbraum wird verwendet, um Farben auf Druckmedien wie Zeitungen, Büchern, Plakaten, Geschäftsausstattungen und Flyern darzustellen. Grundlegend ist der CMYK-Farbraum deutlich kleiner als der RGB-Farbraum.

Zeichnen im RGB-Farbraum
Farbmessung im CMYK-Farbraum

Was sind Hexcodes?

Hexcodes basieren auf dem RGB-Farbmodell. Dahinter steht also der RGB-Farbraum dargestellt in Hexadezimal-Codes. In den meisten digitalen Anwendungen wird eine RGB-Farbwertskala von 0 bis 255 verwendet. Mit Hilfe der Skala wird bestimmt wieviel Rot, Blau oder Grün angezeigt werden soll. Die Kombination dieser Skala bestimmt dann die Farbe, die der Benutzer sieht. Die Gesamtzahl der möglichen Kombinationen beträgt 16.777.216, was mehr ist, als das menschliche Auge tatsächlich unterscheiden kann. Hex-Farbcodes werden von Programmierern und Entwicklern bevorzugt, weil sie vorhersehbar sind.

Sie sind immer sechsstellig, unabhängig von der Farbe. Sie sind in der Webentwicklung deutlich mehr als die RGB-Farbwertskala im Einsatz und werden im Programmiercode mit einer Route, vor den Werten, ausgezeichnet. Interessante Farbkombinationen, die auf Hexwerten basieren, kannst du auf Color-Hex entdecken. Auch bei Coolors findest du Farbtrends auf Basis von Hexcodes. Du kannst dir deine eigenen Paletten erstellen, sie auf deine mobilen Geräte laden und per Plugin mit Figma verbinden.

Die Farbprofile

Ein Farbprofil ist ein Datensatz, der dazu dient, die Farbwiedergabe eines Gerätes zu charakterisieren. Kurz gesagt ist es eine Art Übersetzungstabelle, in der die Farbwerte eines Gerätes und die neutralen Referenzfarbwerte gegenübergestellt sind. Meist spricht man dabei von dem Standard-Format, den international genormten ICC-Farbprofilen. Die Abkürzung ICC steht dabei für das Internationale Color Consortium, welches gegründet wurde, um eine Vereinheitlichung des Farbmanagements zu erzielen. Ein ICC-Profil erkennt man an den Dateiendungen “icc” oder “icm”.

Weiterhin unterscheidet man Farbprofile in die Kategorien der Eingabeprofile, Ausgabeprofile, Monitorprofile und Device Link Profile. Eingabeprofile beinhalten die Farbwerte des Eingabegerätes (Kamera, Scanner, etc.) mit den dazugehörigen Referenzwerten. Ein Ausgabeprofil enthält die Referenzwerte mit den passenden Farbwerten des Ausgabegerätes (Drucker, Druckmaschine im Offsetdruck). Device Link Profile sind spezielle ICC-Profile, welche Farben nicht über einen Referenzfarbraum, sondern direkt in den Zielfarbraum konvertieren. Häufig werden diese Device Link Profile in der Druckvorstufe für die Umwandlungen von einem CMYK-Farbraum in einen anderen CMYK-Farbraum eingesetzt. Beispiele für ICC-Farbporfile sind im RGB: Adobe RGB 1998 und SRGB IEC 611966-2.1 und im CMYK: ISO Coated v2, PSO Coated v3 oder PSO Uncoated v3.

Die Begriffe Kalibrierung und Profilierung bedeuten sinngemäß das gleiche. Bei einer Monitor-Kalibrierung wird der Monitor ausgemessen und Eigenschaften wie Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur eingestellt und je nach Umgebungslicht angepasst. Nach einer Kalibrierung kann dann ein Monitorprofil für den Bildschirm gespeichert werden. Diese Profilierung wird mit einem entsprechenden Messgerät, dem Colorimeter, Densitometer oder Spektralphotometer und der dazugehörigen Kalibrierungs-Software durchgeführt. Um die Ausgabe eines Druckers so genau wie möglich einzustellen, wird für das jeweilige Druckmaterial und Druckgerät ein Profil erstellt. Druckereien stellen dir die ICC-Profile ihrer Druckmaschinen, zur bestmöglichen Farbtreue, meistens zur Verfügung.

Farbprofilierung und Kalibrierung im Rollenoffset-Druck

Tipp zur Umwandlung im Photoshop

Im Photoshop lassen sich Farben per ICC-Profil recht einfach in den jeweils richtigen Farbraum umwandeln. Klicke dazu auf Bearbeiten -> In Profil umwandeln und wähle dein gewünschtes Farbprofil aus. Für Monitore wähle dein Monitorprofil aus, wenn du mit einem farbkalibrierten Monitor arbeitest oder den Standard sRGB IEC61966-2.1. Für Druck oder CMYK-Profile wähle den Standard Fogra Coated 39 aus. Wir empfehlen das Ausgabeprofil ISO coated V2 bzw. V3 von ECI, was du hier herunterladen kannst. Coated steht dabei für gestrichene oder satinierte Papierarten und uncoated für ungestrichene Papiere. Einige Druckereien arbeiten mit diesem Profil, als Standard, auf ihren Maschinen. Bist du unsicher, welches Ausgabeprofil für dich das richtige ist, dann erkundige dich am besten bei der Druckerei deiner Wahl.

Onlinekonvertierung und Apps

Viele nützliche Onlinehelfer und Apps können dich bei der richtigen Konvertierung deiner Farbräume unterstützen. Auf  RGB2CMYK kannst du Bilder hochladen oder per URL zuweisen und in verschiedene CMYK-Profile umwandeln lassen. Mit Hilfe von HKS2 siehst du im praktischen Farbkeismodell alle Farbwerte deines HKS-K Farbfächers. Zusätzlich kannst du dir die Apps HKS to RGB, CMYK, HEX; RAL to RGB, CMYK & HEX oder RGB & CMYK to HKS & RAL downloaden.

Hast du Fragen zu den Farbräumen, der Bildbearbeitung oder zu Bildkorrekturen dann melde dich bei uns, wir helfen dir weiter.

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