Upgrade von MacBook Pro auf Mac Studio Max

Mac Studio – mein Upgrade vom alten MacBook Pro

2019 starteten die zwei jung-dynamische Computer-Nerds und Keyboardcowboys aus Dresden in ihre Selbstständigkeit. Zu diesem Zeitpunkt war ich stolzer Besitzer eines, dezent in die Jahre gekommenen MacBook Pro´s mit 8 Gigabyte RAM, Nvidia-Grafikchip mit einem Gigabyte Video-RAM, HD-OnBoard Grafik und i7-Prozessor von Intel.

Das Retina Display wies nach vielen Stunden der Bildbearbeitung unten rechts, sowie damals typisch, einen kleinen Pixelfehler auf. Es war aber funktionell und noch super in Schuss. Es sollte mich sehr lange und treu an meiner Seite begleiten.

Eine kleine Geschichtsexkursion

Als Apple-Fan verfolgte ich andächtig den verheißungsvollen und Messiahs-ähnlichen Ansprachen von Steve Jobs. Obwohl mein erster Computer, wie bei vielen meiner Generation, ein C64 und später ein 486er Personal Computer war, hegte ich die Liebe zu Apple-Produkten. In der Zeit meiner Ausbildung in der Druckvorstufe, arbeiteten wir an Geräten, die wir jetzt wahrscheinlich liebevoll als Teleprompter oder Taschenrechner bezeichnen würden. Jedes kleine iPhone belächelt heute unsere alten Quadra Mac´s.

Über 8, bzw. 16 Megabyte RAM verfügten diese Arbeitsrechner. Für damalige Verhältnisse waren das absolute Power Maschinen. Die Anforderung an Ablieferzeit und Qualität sind bis heute dennoch unverändert. Unsere Ausbilder und Lehrer indoktrinierten uns daher mit den Grundsätzen des Minimalismus. Nicht nur in der Gestaltung, auch in der Administration unserer Systeme war das Bewusste weglassen aller nicht notwendigen Programme ein muss.

Artwork eines alten Mac Quadra

Kenne jeden einzelnen deiner Prozesse und deaktiviere jene, die du nicht oder nicht sofort benötigst“ waren die goldenen Worte dieser Zeit. Also optimierten wir unsere Computer gegenseitig um die Wette. Wir rasierten unsere Systeme, als würden wir an Mopeds die Verkleidungen abbauen und sie zu Street Fightern tunen. Das Aufrüsten der Hardware war damals, im Gegensatz zu heute, stark überschaubar. Die Mac´s liefen gegenüber den PC´s deutlich stabiler und stürzten nicht so häufig ab. So gänzlich fehlerfrei waren sie aber doch nicht.

Gerade die sogenannte „Bombe“, das Gegenstück zum blauen „Blue Screen of Death“ unter Windows, tauchte ab und an auf und Zwang uns zum Neustart. Die Fehlermeldung „Trap wurde nicht implementiert“ erschien des Öfteren im hektischen Arbeitsalltag. Ein ROM-Fehler, den bis heute niemand so richtig verstand und den viele Kollegen daher als scherzhaften Guten-Morgengruß umformulierten. „Moin, na hast du heute schon dein Trap implementiert?“ So begrüßten wir uns gerne Scherzes halber. Heute haben sich Apple und Microsoft in der Performanz sehr stark angenähert und es gibt kaum mehr einen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Systemen.

Wie administriert man einen Oldtimer?

Das Wissen der Ausdünnung im Betriebssystem war ein großer Vorteil für mich im Workflow und der täglichen Arbeit mit meinem alten und treuen MacBook. Es war zwar nicht das Schnellste, aber es konnte dennoch sehr gut mithalten.

Mein treuer Begleiter, das MacBook Pro

Akribisch genau deaktivierte ich unnötige Prozesse und optimierte mein MacOS nach bestem Wissen. Einige nützliche Tools, wie zum Beispiel CleanMyMac, vom ukrainischen Hersteller MacPaw, halfen mir dabei. Der Reinigungs- und Optimierungsassistent kann sowohl vom Einsteiger als auch vom Macprofi sehr gut bedient und konfiguriert werden. Mit der systemeigenen Aktivitätenanzeige lassen sich die meisten Prozesse sehr gut administrieren.

Klicke dazu im Finder auf Gehe zu -> Dienstprogramme -> Aktivitätsanzeige. Sollte ein Dienst oder Prozess sich hartnäckiger Weise nicht beenden lassen, so kille ihn per Terminal. Öffne das Terminal ebenso in den „Dienstprogrammen“. Tippe nun „top“ in das Prompt-Fenster ein. Es erscheint eine Liste mit deinen Computerprozessen. Wähle die Nummer, die unter PID aufgelistet ist und beende den Prozess mit folgendem Code: „kill -9 PIDnummer“.

Upgrade auf ein Mac Studio

Nach vielem, guten Zureden des Codemeisters und Hardewaregurus Felix, mich doch endlich mal von meinem nostalgisch, eingestaubten MacBook zu trennen, entschied ich mich dazu upzugraden. Aber was am besten kaufen? Ein neues MacBook Pro? Einen iMac oder Mac Pro? Wie mobil kann, bzw. muss ich in der heutigen, globalen Welt sein und kann dennoch auf performante und stabile Hardware setzen? Wie wirtschaftlich und trotzdem performant wird die neue Hardware laufen? Mein gesetztes Budget lag um die 2000 eur.

Nach einiger Recherche fiel die Wahl auf ein Mac Studio M1 Max. Für mich war der Umstieg ungefähr so zu vergleichen, wie das Umsatteln von einem stabilen Gaul, der hinten links etwas lahmt, auf ein Rennpferd der absoluten Spitzenklasse, dass jedes Rennen gewinnt. Apple hat meiner Meinung nach mit dem ersten Prozessor der eigenen Generation einen Meilenstein in der Geschichte der Intel-abhängigen Macprozessoren erreicht. Das Anschließen mehrerer Monitore ist, dank dutzender Anschlussmöglichkeiten auch kein Problem mehr.

Mac Studio Ansicht von vorn
Mac Studio Ansicht von hinten

Einige kleine Rückschritte fielen mir dennoch auf. Wie zum Beispiel der nicht angeschlossene, zweite SSD-Festplattenkontroller auf der Platine des Mac Studios. Ich verstehe, dass es günstiger ist, ein Bauteil wie das Mainboard in Großserie zu fertigen und einzelne Komponenten für Preisunterschiede auszuschalten, aber „Come on“, muss sowas denn wirklich sein?

Oder die Tatsache, dass man für ein einfaches und vollständiges Systembackup, per Time Maschine, immer noch die dreifache Größe, der zu sichernden Festplatte benötigt und nicht separat, explizite Systemkomplettsicherungen anschieben kann. Bei anderen Produkten, wie zum Beispiel der Backuplösung von Acronis Backup ist das problemlos möglich.

Für mich persönlich sind die schick designten Mac Oberflächen aber immer noch sehr innovativ gegenüber den Betriebssystemen von Linux- und Windows. Die günstigen, neuen Rechnermodelle ermöglichten mir in meinen Preislimit zu bleiben und es blieb sogar noch Geld für neue Eingabegeräte übrig.

Als Option für meinen Kauf wählte ich folgende Optionen:

Aufs Zubehör kommts an oder bin ich der Einzige, der die Apple Maus nicht mag?

Schon früher empfand ich eine natürliche Abwehrhaltung gegenüber Apple-Peripherie. Einige Kollegen teilten diese, andere waren der festen Überzeugung, nur das originale Eingabezubehör ermöglicht dir die perfekte Synalgie aus Komfort und Leistung. Bei meinem Apple Pencil mag das vielleicht stimmen, aber wie ist das mit Maus und Tastatur? Ein Ex-Chef brachte mich dann auf die Idee, die Eingabegeräte gegen Logitech Hardware zu tauschen. Er selbst benutzte in seiner Agentur bunt-leuchtende Gamer-Tastaturen und Gamer-Mäuse.

Die Idee dahinter ist simpel und logisch. Die Geschwindigkeit und Präzision, die ein Gamer beim Ego-Shootern benötigt, wird genauso in der täglichen Arbeit gebraucht. Beim Freistellen in der Bildbearbeitung oder beim Vektorisieren in der Illustration sind diese Eigenschaften gefragt. Makrotasten auf der Gaming-Tastatur verwendete er bspw., um wiederkehrende Befehle aus verschiedenen Grafikprogrammen abzurufen. 

Seitdem bin ich Fan der Logitech Eingabegeräte. Nach vielen Jahren mit der Maus der G-Serie, fand ich in der MX Master 3 auch endlich die Arbeitsmaus meiner Träume.

Artwork eines iMac mit Tastatur und Maus

Fazit

Meiner Meinung nach ist Apple, mit der Entwicklung der eigenen Prozessoren, ein Meilenstein in der Geschichte der Apple-Rechner gelungen. Sie haben sich vom teuren Partner Intel getrennt und sind nun in der Lage, die Computer zu deutlich günstigeren Preisen anzubieten. Core und das Betriebssystem arbeiten jetzt zu 100% Hand in Hand, was man deutlich spüren kann.

Es macht jeden Tag Spaß, egal mit welchem Renderprojekt, die Ressourcen nicht ansatzweise an die Leistungsgrenze bringen zu können. Und was das Thema Ökologie und Wirtschaftlichkeit angeht, bin ich fest überzeugt, ist Apple auch hier überlegen. Die Taktraten der Prozessoren sind deutlich geringer und somit auch die Wattaufnahme.

Es wird also mit weniger Energie genauso viel erreicht, wie mit den Produkten von Intel und AMD. Nach meiner persönlichen Meinung, gibt es noch einiges zu verbessern. Aber manchmal muss man angestammte Dinge erst kaputt machen, um sie hinterher besser aufzubauen.

Unterm Strich sehe ich das Apple Betriebssystem im täglichen Gestaltungsworkflow, in Performanz und Langlebigkeit, immer noch auf Platz 1 meiner ganz persönlichen Rangliste. Der Mac Studio ist zudem ein stylischer und sehr schlanker Rechner, der dank dem kleinen Formfaktor Platz auf meinem Schreibtisch geschaffen hat.

Schlussendlich kann ich selbst nach über 25 Jahren immer noch ein Loblied, auf den jeweils ausgewählten Apple Rechner, singen. Nie wird es so sein, dass immer alles passt. Es wird immer Ecken und Kanten geben, die Nerven, oder behindern, aber Apple ist meiner Meinung nach stehts auf dem richtigen Weg, diese Makulaturen auszubügeln und mich zu überraschen.

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